Der Rosenacker in Sandleiten
[itr] Entstanden Anfang 2018 auf gemeinsame Initiative von Bewohner*innen des Sandleitenhofs, von wohnpartner und vom Verein SOHO in Ottakring, geht der Gemeinschafsgarten Rosenacker nun schon in seine zweite Gartensaison.
Der Vorläufer dieses Gemeinschaftsgartens, ein paar Beete, die am Nietzscheplatz aufgestellt waren, erfüllte nicht alle Ansprüche, um in Ruhe gärtnern zu können. Er stand „ungeschützt“ im öffentlichen Raum, zufällig Vorbeikommende pflückten Blumen oder bedienten sich an den Früchten und in der Nacht war es dort überhaupt turbulent.
Jetzt gibt es ein eingezäuntes Areal hoch über einem der Sandleitner Brunnen und es hat nur mehr Zugang dazu, wer im angrenzenden Bau wohnt bzw. wer einen Schlüssel hat. Nun steht dem ungestörten Gedeihen der Blumen und des Gemüses nichts mehr im Wege.
Der Rosenacker wächst
… und wird immer schöner
Die ursprünglich acht Beete sind auf 26 angewachsen – und es ist sogar noch etwas Platz für weitere Beete übrig. 17 Gärtner*innen aus Sandleiten bauen hier Gemüse an und kümmern sich liebevoll um die Gestaltung des Gemeinschaftsgartens.
Die Infrastuktur, wie Beeteinfassungen inklusive Erde wurde von wohnpartner zur Verfügung gestellt. Es entstanden aber weitere Beeteinfassungen im Selbstbau, manche davon sehr kreativ und liebevoll, wie eine Hose oder ein Fahrrad, die nun als Beete dienen. Auch begrünte Baumscheiben, ein renoviertes Vogelhäuschen und ein Insektenhotel schmücken den Rosenacker.
Ab Herbst Selbstverwaltung
In den Anfängen stellte sich der Verein SOHO in Ottakring als Rechtsträger für den Gemeinschaftsgarten zur Verfügung. Nach zahlreichen Strategiebesprechungen unter Einbindung von wohnpartner wird im Herbst/Winter 2019 die Übernahme des „Rosenackers“ in die Selbstverwaltung der Sandleitner Gemeinschaftsgärtner*innen erfolgen. Zur Zeit werden gerade die Statuten, Gartenregeln und ein Mitgliedsblatt erarbeitet. So wird mit eineinhalb bis zwei Jahren Vorlaufzeit ein eigener, selbstverwalteter Gemeinschaftsgartenverein mit einem kleinen jährlichen Mitgliedsbeitrag gegründet.
Motivation
Frau Z, die von der ersten Stunde an dabei ist, erzählt: „Früher hatte ich einen Balkon und ich bin in den Ferien in Niederösterreich bei meiner Großmutter in einem Garten aufgewachsen. Auch als Erwachsene wollte ich immer einen Garten haben, aber in Wien ist das ohne die nötigen Mittel schwierig .“ Was sie besonders am Gemeinschaftsgärtnern freut ist, dass sie mit dem Gemüse experimentieren und einfach ausprobieren kann, was gut wächst.
Die regelmäßige Betätigung an der frischen Luft ist ein weiterer großer Pluspunkt für sie: Rasenmähen, Beikräuter entfernen, gießen… Es gibt immer etwas zu tun. Auch Disziplin ist gefragt, etwa in heißen Sommerphasen, in denen wirklich täglich gegossen werden muss.
Das Gemeinschaftliche
Es gibt regelmäßige Gartentreffen, sonst kann sich jede*r die Zeit selbst einteilen. Manche Gärtner*innen sieht Frau Z. daher öfter und manche nur ganz selten.
Am schönsten findet sie es, dass sie gemeinschaftlich aktiv sein kann. Sie ist schon in Pension und hat daher mehr Zeit als die berufstätigen Kolleg*innen. Das heißt, sie gießt und pflegt nicht nur ihre eigenen Beete, sondern auch die, die es gerade brauchen. Manchmal hilft ihr auch ihre Tochter dabei, die zwar nicht in Sandleiten wohnt, aber immer gerne zum „Rosenacker“ kommt.
So wurde aus einer kahlen Terrasse eine kleine Gartenoase mitten in Sandleiten. Wer mitmachen möchte, ist gerne willkommen.
Kontakt und Info:
ula.schneider[at]sohoinottakring.at